Bloß keine Routine!
Ob ihr einige Abzweigungen nehmender Lebensweg dafür verantwortlich ist? Oder ob diese Haltung schon immer da war? Fest steht: Laura liebt die berufliche Herausforderung. „Ich will keine Routine, wo ich mich nicht verbessern kann“, sagt die 27-Jährige, „das langweilt mich. Ich will mich immer weiterentwickeln.“
Vom Startup zum Ferienprogramm
Vor sechs Monaten ist Laura zu Lilalu gekommen, als Verantwortliche für den Infopoint und das Teilnehmendenmanagement. Dass sie vorher etwas ganz Anderes gemacht hat – ihre Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau hat Laura bei einem Start-up für Business- und Teamevents absolviert – war für die junge Frau eher Ansporn als Hindernis: „Ich wollte den Job hier auch, weil er in vieler Hinsicht komplett das Gegenteil von dem ist, was ich gelernt habe.“
Selbstvertrauen durch das FSJ
Jetzt schaut Laura stets, welche Prozesse sie in ihrem Arbeitsbereich optimieren kann – damit einerseits die Eltern noch schneller und übersichtlicher Antworten auf ihre Fragen bekommen und andererseits die Teammitglieder noch besser über die wichtigen Abläufe für den Infopoint Bescheid wissen. Dass sie das mit einigem Selbstvertrauen tut, hat auch mit ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr der Kultur zu tun. „Das war der Wendepunkt für mich“, erzählt die 27-Jährige.
Von der Übergangsklasse in eine neue Welt
2011 nämlich war Laura von Lettland nach München gekommen und hat, obwohl sie in ihrer Heimat auf dem Gymnasium war, erstmal die Übergangsklasse einer Mittelschule am Ostbahnhof besucht. Von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern wurde sie von Anfang an sehr freundlich aufgenommen, und sie erinnert sich heute noch mit Begeisterung an zwei Lehrerinnen der Schule. Der Fokus aber, so nahm es Laura damals wahr, lag darauf, junge Menschen mit Migrationshintergrund möglichst auf direktem Weg in ein Ausbildungsverhältnis zu bringen. Auch die weitere Schulbildung an der Fachoberschule war für einige eine Option. Laura aber entschied sich für ein FSJ am Medienzentrum München – und lernte eine neue Welt kennen: „Ich konnte so viel testen und ausprobieren, ich wurde unterstützt, war mehr integriert, habe so viel mehr Mut und Selbstvertrauen gewonnen.“
„Ich bin jetzt da, wo ich mich gut fühle“
So hat sich Laura auch, nach einer Lehre als Friseurin, schließlich doch getraut, ihre größte Stärke, nämlich ihr Organisationstalent, auszuleben und sich auf eine Ausbildungsstelle als Veranstaltungskauffrau zu bewerben. „Ich dachte mir, mehr als ein Nein kann ich ja eh nicht bekommen. Ich habe aber sofort eine Zusage bekommen.“ Bei Lilalu ist Laura jetzt erstmal angekommen: „Ich bin jetzt da, wo ich mich gut fühle.“
Liebe zu Cafés und Flohmärkten
In ihrer Freizeit macht die gebürtige Lettin gerne Tagesausflüge an einen schönen See oder in irgendeine Stadt. Wo genau, ist nicht so wichtig, wichtig ist, dass es ein süßes Café gibt. „Wenn ich da einen Tee trinken kann und es am besten noch einen kleinen Laden mit handgemachten Sachen gibt, wo man merkt, wie viel Liebe drin steckt: Dann geht mir das Herz auf.“ Auch auf Flohmärkte geht Laura gern. Weil man da immer Schnäppchen machen kann (für die sie aber im Gegenzug immer etwas von zu Hause ausmistet). Weil viele Dinge „so viel Geschichte“ in sich tragen. Und, dies vor allem, weil Laura die Atmosphäre dort liebt: „Da kommen so ganz unterschiedliche Menschen zusammen, die alle das gleiche Ziel haben. Das ist einfach schön.“